Reduktions- und Innovations-Strategie des BMEL


Hintergründe


Die Europäische Union hat mit dem Weißbuch von 2007 bei den Mitgliedsländern die Umsetzung von Maßnahmen angemahnt, um die zu hohen Aufnahmen von Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren zu reduzieren. Deutschland hat mit viel Verspätung erst Ende 2018 eine Strategie vorgelegt, mit der das gelingen soll. 

Diese "Nationale Reduktions- und Innovations-Strategie für Salz, Zucker und Fett in Fertig-Produkten" soll das Ziel erreichen. Allerdings wird mit diesem Instrument nur im Bereich der Fertigprodukte, also bei einem Teil der Produkt-Palette der LM-Wirtschaft, angesetzt. Außerdem geschieht das alles freiwillig. Wenn Firmen ihre Produkte nicht entsprechend anpassen, drohen ihnen keine Sanktionen.

Steuerliche Maßnahmen, Werbeeinschränkungen oder Kennzeichnungen mit Warnsymbolen werden von der deutschen Politik nach wie vor strikt abgelehnt. Somit könnte der Staat aber finanzielle Anreize setzen. Dabei gäbe es schon heute erfolgversprechende Lösungsansätze, auf die im nebenstehenden Artikel eingegangen wird.


Stellungnahme Peinelt


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Peinelt: Stellungnahme zur Reduktions- und Innovationsstrategie des BMEL
Nationale Reduktionsstrategie.pdf
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Die Darstellung der BMEL-Strategie von 12/2019 ist einem Internetauftritt zu entnehmen:

https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/_Texte/ReduktionsstrategieZuckerSalzFette.html


Der Artikel beschreibt die geplante und bereits angelaufene Strategie und analysiert ihre Erfolgsaussichten. Bewährte Konzepte, die schneller umsetzbar wären und eine größere Wirkung haben könnten, werden dagegen gestellt, insbesondere GAS.



Torten: Quelle für viel Fett und Zucker
Torten: Quelle für viel Fett und Zucker
Frittierte Produkte liefern viel Fett und Salz
Frittierte Produkte liefern viel Fett und Salz


Kritik verschiedener Verbände


Verband der AOK


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Stellungnahme der AOK zur Reduktionsstrategie
aok-stellungnahme-NaRIS.pdf
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Deutsche Adipositasgesellschaft


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Stellungnahme der DAG zur Reduktionsstrategie
DAG-Stellungnahme-NaRIS.pdf
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Kritik weiterer Verbände I


Medscape (3.3.2018):

Nur eine Alibi-Veranstaltung? Harsche Kritik von Kinderärzten und Kassen an der Nationalen Reduktionsstrategie des BMEL

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4907684

 

aerzteblatt.de (19.12.2018)

Keine Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Zielwerte sowie keine validen Ausgangsdaten. Prinzip der Freiwilligkeit ist zu wenig.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/99943/Reduktionsstrategie-fuer-Zucker-Fette-und-Salz-erstmals-mit-Zielwerten

 

MTA Dialog (4.12.2018)

Bundesärztekammer: Kritik an Strategie für weniger Zucker und Fett

https://www.mta-dialog.de/artikel/kritik-an-strategie-fuer-weniger-zucker-und-fett.html


Zielobjekte für Zucker: Kinder


Kinder sind leicht erreichbar für Werbung!
Kinder sind leicht erreichbar für Werbung!


Kritik weiterer Verbände II


Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG) und Deutsche Allianz Nicht-Übertragbare Krankheiten (DANK):

Reduktionsstrategie des BMEL hat unrealistische Erwartungen. Verbindlichkeit und Steuer verlangt.

https://www.ernaehrungs-umschau.de/print-news/15-01-2019-dag-und-dank-stellungnahmen-zur-nationalen-reduktions-und-innovationsstrategie/

 

aerzteblatt.de (12.2.2019)

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DBB) sagt Teilnahme an der wiss. Begleitung ab. "In seiner jetzigen Form hat die Wissenschaft in dem Gremium praktisch keinen Einfluss auf die Formulierung konkreter Reduktionsziele."

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101063/Deutsche-Diabetes-Gesellschaft-sagt-Teilnahme-am-Begleitgremium-zur-Reduktionsstrategie-ab


Prinzip Freiwilligkeit ohne Wirkung


Auf dem Altar der Freiwilligkeit wird die Effizienz geopfert
Auf dem Altar der Freiwilligkeit wird die Effizienz geopfert


Fazit: Die Strategie zur Reduzierung von Salz, Zucker und Fett des BMEL wird von vielen namhaften, v.a. medizinischen Organisationen stark kritisiert und in wesentlichen Teilen abgelehnt.